Geboren wurde ich 1959 in einem Augsburger Vorort zwischen sozialen Randgruppen. Die ersten zehn Jahre war ich mit Indianerspielen, Bandenkriegen und Lesen beschäftigt. Letzeres gab ich mir intravenös und entwickelte mich zu dem süchtigen Leser, der ich immer noch bin. Warum gerade ich aufs Gymnasium geschickt wurde und dort Abitur machte, weiß ich bis heute nicht. In einer Empfehlung der 6. Klasse stand jedenfalls: "Nur für die Realschule geeignet!" So können sich Lehrer irren.
Bereits mit etwa 12 Jahren begann ich mit ersten Schreibversuchen. Auf dem Dachboden unseres Hauses fand ich einige Rolf-Torring-Abenteuer-geschichten, eine Heftchenroman-Serie. Sie waren zerfleddert, so daß Anfangs-, End- und Zwischenseiten fehlten. Ich habe sie ergänzt und die Geschichten Freunden vorgelesen.
Der sicheren Banklehre konnte ich nur dadurch entrinnen, daß ich nach der 11. Klasse meine Ausbildung selbst in die Hand nahm, mich selbstständig machte und mit Gelegenheitsjobs Geld verdiente.
Die Laufbahn eines Akademikers betrat ich in Augsburg, an einer kleinen Universität, an der Dozenten lehrten, die viel Freiheiten zum Selbststudium ließen. So verordnete ich mir ein Studium Generale quer durch die Wissenschaften, besuchte Vorlesungen in München und Mannheim und legte die beiden Bayerischen Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Deutsch, Geschichte und Sozialkunde ab.
In dieser Zeit begann meine Arbeit als Schriftsteller: Dem Bayerischen Rundfunk gefielen meine Sendebeiträge zur Kulturgeschichte, der Stadt Augsburg meine Erzählungen und Gedichte, dem Klett-Verlag meine Unterrichtsentwürfe.
1989 erhielt ich den Literaturpreis der Stadt Augsburg.
Eine kurze Zeit der Orientierung nach dem zweiten Staatsexamen führte mich durch verschiedene Berufe: Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Trainer für Körpersprache und Rhetorik für Industriebetriebe, Bereich Verkaufstraining, freier Schriftsteller, Europareisender. Dadurch lernte ich nicht nur die sogenannte freie Wirtschaft, sondern auch Nordeuropa ausgiebig kennen.
Nach Heirat und Geburt meines ersten Sohnes trat ich in ein bürgerliches Fahrwasser ein, wurde Angestellter für Bildungsfragen und wechselte schließlich ganz in den gymnasialen Lehrberuf. Seither bin ich Bildungsvollzugsbeamter für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Zuerst an einem städtischen Münchner Gymnasium, mittlerweile am Justus-von Liebig-Gymnasium in Neusäß bei Augsburg. Hier bilde ich als Seminarlehrer für Geschichte zukünftige Kollegen aus. Mit meiner Frau und vier Kindern residiere ich in Stadtbergen bei Augsburg und verschönere mir den Alltag damit, Geschichten zu erfinden und diese aufzuschreiben.
Natürlich habe ich Vorbilder, die sowohl in der englischsprachigen als auch in der deutsch-sprachigen Literatur liegen. Ken Follet gehört ebenso dazu wie Lion Feuchtwanger und Franz Werfel und natürlich der Italiener Umberto Eco. In der Zeitschrift Schweizer Familie ist zu lesen: "Peter Dempf schreibt spannend, fanatsievoll und sprachgewaltig", und auch die Augsburger Allgemeine sagt: "Peter Dempf kann wunderbar erzählen." Ich möchte dazu nichts hinzufügen.
Aber meine Romane sollen nicht nur spannende Lektüre bieten und damit unterhalten, sondern Wissen vermitteln und einen fundierten Zugang zu den geschilderten Zeiten ermöglichen. Ich pflege also eher die britische Einstellung zur Literatur, die nicht die unsinnige Unterscheidung zwischen E- und U-Literatur erzwingt, sondern zwischen beiden vermittelt.
Der Autor auf Recherchefahrt,
wo Irland am geheimnisvollsten ist:
in Clonmacnoise am Shannon.